• Verifizierung der Authentizität und Homogenität von Inzuchtstämmen und Substämmen,
• Charakterisierung der genauen genetischen Zusammensetzung von gentechnisch veränderten Linien, einschließlich der Herkunft des Y-Chromosoms
• Potentielle genetische Kontaminationen erkennen
• Überwachung des genetischen Drift
• Qualifizierte Züchtungsberatung zur Beschleunigung von kongenen Rückkreuzungsprojekten
• Quantifizierung und Kontrolle der genetischen Vielfalt von Auszucht-Stämmen

Unser Standard-Set von STR-Markern (STR – short tandem repeats, Mikrosatelliten) funktioniert für alle Inzuchtstämme der Maus, wie C57BL/6, 129, C3H, CBA, DBA, A/J, BALB/c etc. gleichermaßen gut. Von jedem Inzuchtstamm gibt es eine große Anzahl von Substämmen, die von verschiedenen Züchtern erhältlich sind und sich genetisch voneinander unterscheiden. Wir können diese unterscheiden. Die STR-Genotypen der am häufigsten verwendeten Inzuchtstämme sind bei uns bereits als Referenz hinterlegt. Diese Liste wird kontinuierlich erweitert.

Ein separates STR-Genotypisierungsset ist auch für Inzuchtstämme der Ratte verfügbar.

Das Y-Chromosom des Vatertiers übt bei Mäusen über epigenetische Effekte einen signifikanten Einfluss auf den Phänotyp aus, auch bei weiblichen Nachkommen (siehe Nelson et. al (2010), Case und Teuscher (2015) - ein Review). Dieser Effekt kann u.U. stärker wirken kann als das eigentliche Gen der wissenschaftlichen Studie. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass das für den spezifischen Inzuchtstamm typische Y-Chromosom vorhanden ist. Unsere Genotypisierungsdaten deuten darauf hin, dass dies bei ca. 40% aller genetisch veränderten Mauslinien nicht der Fall ist!

• Die von uns eingesetzten STR-Marker sind extrem polymorph, d.h. mit bis zu 15-20 verschiedenen Allelen pro Marker, und daher sehr viel informativer als SNP's. Wir können einen einzigen Satz von Markern verwenden, um zwischen beliebigen Maus- (oder Ratten-) Stämmen und Unterstämmen mit einer großen Anzahl von diskriminierenden Markern zu differenzieren. Das ermöglicht es uns, Speed-Congenics-Projekte oder die genetische Differenzierung des genetischen Hintergrunds auch zwischen sehr eng verwandten Unterstämmen durchzuführen.

• Die Unterscheidung von Y-chromosomale Haplotypen und deren Zuordnung zu konkreten Inzuchtstämmen der Maus und Ratte funktioniert grundsätzlich nur mit STR-Markern, nicht aber mit SNPs.

• Bei STRs handelt es sich um dynamische Marker. Im Vergleich zu SNPs haben sie deutlich höhere Mutationsraten, was zum Auftreten und zur Detektion neuer STR-Allele führt. Aufgrund der Akkumulation von neu aufgetretenen Allelen nach "n" Generationen der Zucht, können STRs zur Überwachung der genetischen Drift verwendet werden. SNP's hingegen sind sehr stabile, aber statische Marker und können aus diesem Grund nicht zur Überwachung der genetischen Drift eingesetzt werden.

• Mit einer begrenzten Anzahl von STR-Markern (1 STR pro Chromosom) kann die genetische Diversität von Auszuchtstämmen perfekt beschrieben werden, die Abnahme der genetischen Diversität eines bestimmten Auszuchtstammes über die Zeit/Generationen kann überwacht und dokumentiert werden. Verschiedene Auszuchtstämme können miteinander verglichen werden

Aus unserer Sicht ist die "Minimalvariante" der Genotypisierung von drei Proben pro Mauslinie die untere Grenze, um die reale Situation innerhalb einer Mauslinie abschätzen und gemischte genetische Hintergründe erkennen zu können. Als typisches Ergebnis der Bestimmung von BL6-spezifischen Mutationen erhalten wir regelmäßig z. B. innerhalb einer Linie die Befunde bestehend aus sowohl dem Genotyp wt/wt, als auch wt/mut und mut/mut in jeweils einer der drei Proben. Daher sollte man sich nicht auf den Befund einer einzigen Probe verlassen, da ein einzelnes Ergebnis zu einer völlig falschen Interpretation der wahren Situation führen kann.

Grundsätzlich ist jegliche Art von Gewebe ist geeignet, ob Schwanzbiopsie, Ohrlochstanze oder andere. Fertig extrahierte DNA aus kommerziellen Extraktionskits (keine "quick-and-dirty"-Extraktionen) funktioniert ebenso gut. In diesem Fall schicken Sie uns bitte die Hälfte des Extrakts und behalten die andere Hälfte als Rückstellprobe.

Bitte versenden Sie die Proben stets gekühlt, entweder auf Eis oder idealerweise auf Trockeneis, vorzugsweise zu Beginn der Woche, damit die Proben nicht über das Wochenende verloren gehen.

Unser Probenbegleitschein sollte zur sicheren Zuordnung und zur eindeutigen Benennung von Proben (im Befund) verwendet werden. Füllen sie bitte die Vorlage entsprechend aus und senden sie uns diese auf elektronischem Weg zu.

Wir stellen keine Verpackungsmaterialien zur Verfügung. Für die Proben empfehlen wir, einfache 1,5 ml Eppendorf-Röhrchen zu verwenden.

Die Lieferung an die GVG kann zu Händen von Frau Schmidt erfolgen (Tel. 0341- 392 859 21, GVG Genetic Monitoring GmbH, Deutscher Platz 5e, 04103 Leipzig). Für den Versand können Sie unser DHL-Konto (DHL Express #144005514) nutzen. Die Transportkosten stellen wir Ihnen in diesem Fall zusammen mit unserem Analyseservice in Rechnung. Rufen Sie einfach Ihren lokalen Vertreter vom  DHL-Express an, um Ihre Proben abholen zu lassen.